Im Rahmen einer Themenwoche hat das Staatstheater zu Braunschweig ein einzigartiges Projekt auf die Beine stellen können. Vom 2. bis 11. April, so hat es das Staatstheater schon einige Zeit vorher bekannt gegeben, stellt die Bühne für Fans die Bretter dar, die ihre Welt – das Stadion – bedeuten. Das Projekt mit dem Namen „Eintracht ist unser Leben!“ ist von Michael Uhl und Axel Preuß ins Leben gerufen worden. Was der Inhalt ist und welches Rahmenprogramm für Eintracht-Fans und Interessierte bereitsteht, das werde ich euch in diesem Artikel näherbringen.
Ein Theaterstück mit Fußballfans
Laut der entsprechenden Pressemitteilung wird die Idee hinter dem Theaterereignis folgendermaßen skizziert: „Eine Bühne für die Fans! Was sind eure Themen, eure Werte, eure Aktionen? Unter
der Anleitung eines professionellen Regieteams kommen Fans unterschiedlicher Fankulturen auf die Bühne des Staatstheaters.“ – im Mittelpunkt sollen also voll und ganz die Fans stehen. Warum sind sie Fans? Was macht sie zu Fans? Wie und warum definieren Sie sich über einen Verein, der Sport treibt? Neben dem intimen Blick auf den Verein und seine Fangemeinde soll mit dem Projekt auch ein Blick auf die Gründe des Fantums gerichtet werden.
Das Stück wird in verschiedene Phasen aufgeteilt. Michael Uhl, der Regisseur, trifft zu allererst die Fans und lernt sie kennen. Dabei gibt es keinen Spielzwang. Wer sich mit dem Regisseur treffen und ihm seine Geschichte mitteilen möchte, der muss anschließend nicht zwingend auch auf die Bühne. Vielmehr werden hier Ideen und Geschichten, Anekdoten und Ereignisse gesammelt, um daraus die große Geschichte zu machen, die es zu erzählen gilt. Phase 1 ist übrigens schon abgeschlossen und findet nicht in der Themenwoche statt. Gerade läuft die heiße Phase und es wird fleißig geprobt.
Rahmenprogramm: weitere Aktionen von und für Fans
Am 7. April gibt es außerdem das Projekt „You’ll Never Walk Alone!“; oder „Die 1. Braunschweiger Fan-Chor-Meisterschaft“. Hier treten 10 Fangruppen gegeneinander an, um ihre Gesänge und Chöre zu präsentieren. Die Jury, welche die Sieger kürt, besteht dem Staatstheater nach aus prominenten Mitgliedern. Auch der Oberbürgermeister der Stadt, Ulrich Markurth, ist darunter.
Kein Theater und auch keine Gesänge stehen hingegen im Mittelpunkt der Ausstellung „Kurvenstar“. Hierbei handelt es sich, um mit den Worten des Staatstheaters zu sprechen, um „eine Selfie-Ausstellung für alle, die im Stadion steil gehen“. Hierfür konnten Fans ihre Selfies einschicken, egal ob diese die pure Begeisterung ausdrücken oder die Trauer über ein verlorenes Spiel. Auch alle Emotionen dazwischen und darüber hinaus sind möglich.
Und dann geht es auch um die Jugend, denn die ist immer die Zukunft – nicht nur im Fußball. Mit dem Theaterprojekt „U17 Fußballfieber | Jugendklub 12+“, welches von der DFB-Kulturstiftung gefördert wurde und wird, wird ein Fußballspiel als Theaterstück auf die Bühne gebracht. Oder ein Theaterstück als Fußballspiel. Und Bühne ist in diesem Projekt auch nicht das richtige Wort, denn die Vorstellung gibt es stilecht auf dem Feld.
Fazit
Es gibt sie also doch, die viel besungene „FanKULTUR“, auch wenn sie hier ein bisschen sehr traditionell ins Licht gerückt wird, so kann sich in Braunschweig doch jeder davon überzeugen, dass zum Fan mehr gehört als die Spielernamen zu kennen und ins Stadion zu gehen.